Die Gänsebratenspitze. Der Begriff stammt vor allem aus der Gasversorgung, ist aber auch in der breiteren Energiewirtschaft bekannt geworden. Der Hintergrund ist tatsächlich der weihnachtliche Gänsebraten, der typischerweise am ersten Weihnachtsfeiertag eingeplant ist.
In den letzten Jahrzehnten war der Großteil deutscher Küchen mit einem Gasherd ausgestattet. Der 25. Dezember schreitet voran, es naht die Mittagszeit. Der Braten wird in die Röhre geschoben und der Gasherd angestellt.
Nahezu überall. Und mehr oder weniger gleichzeitig.
Der Gasverbrauch schnellt in die Höhe. Überall. Gleichzeitig.
Die Gasversorgungsinfrastruktur war selten so sehr auf die Probe gestellt, wie am jährlichen ersten Weihnachtsfeiertag. Nicht nur die Gasmenge an sich muss in den Leitungen vorhanden sein, sie muss auch in der nötigen Kapazität verteilt werden.
Rund um diese Verbrauchsspitze wurden eine ganze Menge Überstunden bei den Gasleitungsbetreibern und Gasversorgern angeordnet, damit diese Herausforderung gemeistert werden konnte. Natürlich auch, damit jeder sein Weihnachtsfest ordentlich feiern kann. Die Gänsebratenspitze war (und zum Teil ist) also die Verbrauchsspitze rund um den weihnachtlichen Gänsebraten.