Die Energiewende für den Häuslebauer
Warum das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Energiewende nach Hause bringt
Wir drücken auf den Schalter und das Licht geht an. Wir drehen die Heizung auf und schon wird es warm. Unsere Energieversorgung läuft wie selbstverständlich und wir machen uns nur selten Gedanken über die dahinter steckende Energiewirtschaft. Daher finden sich auf diesem Blog viele Beiträge über die Struktur und Prozesse der Branche. Heute wollen wir aber auch mal einen Blick vor die Kulissen werfen — auf das eigentlich Offensichtliche. Wir haben zwar die Heizung aufgedreht, aber nutzen wir die Wärme überhaupt effizient?
Gesetze über Gesetze
In der Vergangenheit mussten sich die Häuslebauer mit vielen Gesetzen und Verordnungen rund um die Energieversorgung beschäftigen. Denn schlussendlich geht es nicht nur um den Anschluss des Wohnhauses an die öffentliche Stromversorgung, an Wasserleitungen und co.
Seit vielen Jahren gelten für Gebäude verschiedene Vorschriften rund um die Wärmedämmung, effiziente Energienutzung und den Bezug erneuerbarer Energiequellen. So musste man sich zum Beispiel mit dem Energieeinspargesetz, der Energieeinsparverordnung und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz beschäftigen. Die EnEG, EnEV und EEWärmeG wurden jedoch Ende 2020 ersetzt: seitdem gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Mit dem GEG werden viele Faktoren der Energieeffizienz für den gesamten deutschen Gebäudebestand neu geregelt. Dabei dreht sich alles um die komplette Klimaneutralität von Gebäuden bis spätestens 2050. Um das zu erreichen, muss die Energie- und vor allem Wärmeversorgung aus erneuerbaren Quellen stammen. Und die einmal verwendete Energie muss möglichst effizient genutzt werden — mit einer guten Dämmung kann zum Beispiel der Verlust von ungenutzter Energie verringert werden.
Ein wichtiger Baustein dieser Strategie ist der schon bekannte Energieausweis. Dieser beschreibt die Energieeffizienz eines Gebäudes im Vergleich zum Standard. Mit dem GEG wird zum Beispiel die Haftung für zugrunde liegenden Daten erhöht. Auch der Datenbestand für Modernisierungsempfehlungen muss verbessert werden. Ein Energiemanager darf nur noch dann aus der Ferne die Effizienz bewerten, wenn er genügend verbindliche Daten, Fotos und weitere Informationen verwendet.
Auch die sogenannten Primärenergiefaktoren werden neu geregelt. Diese beschreiben die Effizienz der Energienutzung inklusive der gesamten Lieferkette. Je nachhaltiger die Energiequellen sind, desto besser werden sie bewertet. Die beschriebenen Faktoren, der gedämmte Wärmedurchgangskoeffizient und auch die Treibhausgasemissionen sind nun umso wichtigere Pflichtangaben bei Sanierungsplanungen, Neubauten und auch dem Verkauf von Immobilien.
Erneuerbar und dezentral
Die gesamte Energiewende beschäftigt sich mit erneuerbaren Energien, die möglichst direkt vor Ort erzeugt werden. So unterstützt das Gebäudeenergiegesetz auch sogenannte Quartierslösungen, bei denen sich Nachbarn untereinander versorgen. So kann ein größeres Mini-Blockheizkraftwerk im Keller womöglich mehrere Wohnhäuser mit Wärme und Strom versorgen. Die Nutzung mindestens einer Form erneuerbarer Energie wird für den Häuslebauer nun zur Pflicht und so kann neben der eigenen Solaranlage auch die erneuerbare Wärme aus einer gebäudenahen Quelle zum Thema werden. Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, erneuerbarer Heizstrom oder auch eine Brennstoffzellenheizung werden immer günstiger und effizienter und werden so zur realistischen Lösung für Hauseigentümer.
Erneuerbarer Heizstrom
Da die Energiewende in Deutschland bisher zum größten Teil auf erneuerbaren Stromquellen basiert, kommt immer mehr auch Heizstrom als nachhaltige Wärmequelle infrage. Egal ob Wärmepumpe, Nachtspeicherheizung oder andere Power-to-Heat-Anlage: hier wird mittels Stromverbrauch die Wärme für die häusliche Heizung erzeugt. Je mehr erneuerbare Energien wir im deutschen Strommix haben, desto nachhaltiger ist die Wärmeversorgung aus der eigenen Steckdose. Man kann aber auch einen Schritt weiter gehen und sich direkt einen Öko-Heizstrom-Tarif aussuchen.
Lition bietet selbst Heizstromtarife für Kunden mit Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung an und garantiert dabei eine hundertprozentige Zuordnung von erneuerbarem Strom. So werden die Ökostromerzeuger nicht mehr nur über den eigenen Stromverbrauch, sondern auch den Wärmeverbrauch bezahlt. Und das kann man mit einem deutlich besseren Gewissen machen, als sich einmal im Jahr hunderte Liter Heizöl in einen Tank pumpen zu lassen. Und so leistet man seinen eigenen Teil an der übergreifenden Energiewende, unterstützt den Zubau von neuen Ökostrom-Anlagen und verbraucht seinen eigenen Energiebedarf möglichst nachhaltig.
Wer sich als Häuslebauer noch genauer mit dem Gebäudeenergiegesetz beschäftigen möchte, findet auf dem freien Infoportal geg-info.de viele Informationen. Und wer schon konkret Sanierungen plant, findet einen staatlichen sanierungskonfigurator.de.